Ingenieure von Ajax Systems haben bis jetzt 38 Beatmungsgeräte repariert und an Krankenhäuser übergeben. Derzeitig stehen 4 weitere auf der Warteliste.
Bedingt durch die COVID-19-Erkrankung sind Beatmungsgeräte, Maschinen zur Beatmung von Personen mit unzureichender oder ausgesetzter Eigenatmung, besonders notwendige medizinischen Geräte geworden. Auch in der Ukraine haben wir diese, jedoch stellte sich heraus, dass Hunderte, der im Land vorhandenen Geräte defekt sind und repariert werden müssen. In diesem Artikel berichten wir, wie unsere Ingenieure die defekten Geräte reparieren.
Warum haben Sie sich dazu entschlossen, Beatmungsgeräte zu reparieren
Wie sich herausstellte, gibt es in der Ukraine Hunderte von defekten Beatmungsgeräten. Wir wollten nicht darauf warten, dass jemand dieses Problem löst, sondern haben begonnen, mit unseren finanziellen und technischen Möglichkeiten zu helfen. Doch es erwies sich, als gar nicht so einfach.
Einige Krankenhäuser können uns aus bürokratischen Gründen keine Beatmungsgeräte zur Wartung übergeben. Außerdem befinden sich manche in Verträgen mit Lieferanten, die für die Kontrolle der Geräte unbezahlbare Preise verlangen. Daher werden Dutzende von defekten Geräten in Krankenhauslagern untergebracht, wo sie unbenutzt jahrelang gelagert werden.
Das Problem ist, dass Beatmungsgeräte medizinische Geräte sind und Servicehandbücher daher nicht frei zugänglich sind. Zudem ist der Preis für einen Funktionsfehler des Geräts ein Menschenleben. Damit ein Beatmungsgerät Leben retten kann, wird ein Spezialist benötigt.
Die Besonderheiten bei der Reparatur von Beatmungsgeräten
Die Hauptprobleme, mit denen sich die Ingenieure konfrontiert sahen, waren die fehlerhafte Montage von Geräten in den Krankenhäusern selbst, fehlerhafte Stromversorgungen, Leiterplatten und Sensoren, sowie das Fehlen von Verbrauchsmaterialien.
- Eines der reparierten Geräte wurde in einem Krankenhaus, in Betrieb genommen, obwohl es falsch zusammengebaut wurde. Das Gerät musste neu auf den Patienten kalibriert werden, und die Batterie musste ausgetauscht werden. Nachdem wir das alles getan haben, funktioniert das Gerät jetzt.
- Das zweite Gerät lieferte keinen Sauerstoff, da der notwendige Sauerstoffsensor defekt war. Es gelang uns, die Ventile, die sich nicht mehr abstecken ließen, neu anzuschließen. Es wurde ein neuer Sensor bestellt, auf dessen Lieferung fast zwei Wochen gewartet wurde. Doch auch dieses Beatmungsgerät konnte schließlich ans Krankenhaus zurückgegeben werden.
- Beim dritten Gerät waren das Netzteil und der Verdampfer nicht funktionsfähig. Der Verdampfer ist ein spezieller Behälter, der Wasser erwärmt und die entstehenden Dämpfe in den Atemschlauch leitet, um die Lungen beim Atmen zu befeuchten. Das Team ersetzte das Netzteil und stellte den Verdampfer wieder her.
- Wir haben zwei weitere Geräte erhalten, bei denen Netzteile, Elektronikplatinen und Temperatursensoren defekt waren. Alles, was wir konnten, haben wir repariert. Die noch fehlenden Ersatzteile sind bestellt worden und wir warten auf die Lieferung. Sobald diese ankommt, können wir zwei weitere funktionsfähige Beatmungsgeräte an ein Krankenhaus übergeben.
- Außerdem haben wir ein Gerät in Bearbeitung, bei dem Verbindungsschläuche und Ventile rissig waren. Wir haben diese mit einem 3D-Drucker nachgedruckt. In naher Zukunft werden wir wissen, inwieweit unsere 3D-Drucke funktionsfähig sind. Aktuell testen wir diese. Sollte alles gelingen, werden wir ein weiteres Gerät instand setzen können.
Zubehör in der Ukraine
Ersatzteile sind in der Ukraine nicht erhältlich. Und wenn es sie gibt, kosten sie viel Geld. Nicht einmal die Hersteller von Beatmungsgeräten haben diese in ihren Lagern. Beispielsweise kostete der gleiche Sauerstoffsensor vor 3 Wochen 44 Dollar, und heute konkurrieren wir auf dem internationalen Markt mit anderen Ländern darum, ihn für 180 Dollar pro Stück zu bekommen.
Wie geht es weiter?
Bisher hat das Team 38 funktionierende Beatmungsgeräte an Krankenhäuser übergeben, darunter 25 an das Amosov -Institut, 7 an das Krankenhaus Vyshgorod und 6 an Perinatalzentrum. Derzeitig befinden sich 4 weitere Geräte auf der Warteliste.
Jedes Beatmungsgerät benötigt technisches Fachwissen. Manchmal ist sogar die Suche nach der Problemursache eine Herausforderung. Zur Entwicklung des Projekts laden wir Spezialisten ein, die in der Lage sind, mit Beatmungsgeräten verschiedener Hersteller und unterschiedlichen Bauteilen umzugehen.